Tipps für eine nierenfreundliche Ernährung

Proteine

Mit dem Beginn der Dialyse ist Ihr Proteinbedarf in der Regel höher als vorher. Das liegt daran, dass Ihr Körper sowohl durch die Hämodialyse als auch durch die Peritonealdialyse Eiweiß verliert. Es gibt eine Vielzahl verschiedener gesunder Proteinquellen – darunter Huhn, Bohnen, Rindfleisch, Eier, Fisch, Truthahn, Tofu und viele andere. Der Verzehr von frischem, hochwertigem Eiweiß ist die gesündeste Option. Um die Menge an Salz, die Sie Ihrem Körper zuführen, zu begrenzen, sollten Sie den Verzehr von Wurstwaren vermeiden.

Natrium

Dialysepatienten sollten Ihre tägliche Natriumzufuhr auf maximal 2.000 mg beschränken. Wenn Sie an einer chronischen Nierenerkrankung leiden, fällt es Ihren Nieren besonders schwer, den Salz-Wasser-Haushalt in Ihrem Körper im Gleichgewicht zu halten. Dies kann zu hohem Blutdruck, Kurzatmigkeit, Wassereinlagerungen und verstärktem Durstgefühl führen. Um nicht zu viel Salz zu sich zu nehmen, vermeiden Sie am besten verpackte, verarbeitete oder gefrorene Lebensmittel, Konserven, Lebensmittel aus Restaurants sowie Fast Food. Gesunde, frisch zubereitete Mahlzeiten, mit Gewürzen und Kräutern, stellen eine tolle Alternative dar, mit der Sie kontrollieren können, wie viel Salz in Ihren Körper gelangt.

Phosphat

Phosphat ist wichtig für den Aufbau und den Erhalt starker Knochen. Wenn die Nieren allerdings nicht so arbeiten, wie sie es sollten, kann sich Phosphat im Körper ansammeln. Dies birgt ein Risiko für gravierende Knochenerkrankungen und kardiovaskuläre Erkrankungen. Sehr viel Phosphat ist in Fast Food und Softdrinks sowie Milch, Joghurt, Käse, verarbeiteten Fleischwaren, Schokolade und Nüssen enthalten. Beachten Sie, dass viele gesunde Lebensmittel einen hohen Phosphatgehalt haben! Diese Lebensmittel und Getränke sollten Sie meiden, wenn Sie die täglich empfohlene Menge an Phosphat von 800 bis 1.000 mg nicht überschreiten wollen.

Kalzium

Unabhängig davon, ob Sie eine Peritonealdialyse oder Hämodialyse durchführen, sollte die Menge an Kalzium, die Sie über Ihre Nahrung aufnehmen, die empfohlene Tagesdosis von 2.000 mg nicht überschreiten. Zu viel Kalzium in Ihrem Körper kann ein Risiko für Gefäßverkalkungen und anderen Erkrankungen darstellen. 

Ballaststoffe

Eine ballaststoffreiche Ernährung leistet einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen körperlichen Gesundheit. Ballaststoffe helfen Ihrem Körper, den Blutzucker- und Cholesterinspiegel zu kontrollieren, und tragen zur Darmgesundheit bei. Sie sollten täglich zwischen 20 und 25 Gramm Ballaststoffe zu sich nehmen. Am besten gelingt dies über eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und phosphorarmem Getreide ist.

Denken Sie daran, dass jeder Dialysepatient spezifische Ernährungsbedürfnisse hat. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater, welche Lebensmittel Sie zu sich nehmen bzw. meiden sollten, um eine optimale nierenfreundliche Ernährung sicherzustellen.

Kalorien

Bei der PD kommen einige der Kalorien, die Ihr Körper aufnimmt, von der Dialyselösung, der Flüssigkeit, die Ihr Blut während der Behandlung reinigt. Das liegt daran, dass die Dialyselösung Glucose, eine Form von Zucker, enthält. Die Glucose in der Dialyselösung versorgt Ihren Körper während der Behandlung mit einem Teil der täglich benötigten Kalorien, was den Kalorienbedarf, den Ihr Körper über Nahrung deckt, verringert. Aus diesem Grund wird den meisten Peritonealdialyse-Patienten empfohlen, weniger kalorienreiche Kohlenhydrate zu sich zu nehmen als Hämodialyse-Patienten.

Kalium

Die PD entfernt überschüssiges Kalium normalerweise effektiver aus dem Körper als die HD. Während der PD können Sie für gewöhnlich zwischen 3.000 und 4.000 mg Kalium pro Tag zu sich nehmen. Während der HD sollten Sie für einen ausgeglichenen Haushalt die Einnahme von Kalium allerdings auf etwa 2.000 mg pro Tag begrenzen. Wenn Sie ein Heim-HD-Patient sind, sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater, welche Menge an Kalium empfehlenswert ist. 

Flüssigkeitshaushalt

Eine der wichtigsten Funktionen unserer Nieren ist es, unseren Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten. Bei einer chronischen Nierenerkrankung können Ihre Nieren diese Flüssigkeit nicht mehr so effektiv entfernen, wie sie es sollten. Dies kann zu Wassereinlagerungen führen, was gleichzeitig unangenehm und ungesund ist.

HD-Patienten im Zentrum werden weniger und kürzer behandelt. Die negativen Auswirkungen des unausgeglichenen Wasserhaushalts können deshalb für sie spürbarer als für PD- oder Heim-HD-Patienten sein.

Wenn Sie eine PD oder Heim-HD durchführen, haben Sie möglicherweise nicht die gleichen Flüssigkeitseinschränkungen wie eine Person, die eine Hämodialyse im Zentrum durchführt. Es wird jedoch immer noch empfohlen, dass Sie sich, je nach Nierenrestfunktion, an eine Flüssigkeitszufuhr von etwa 0,5 bis 1 Liter pro Tag halten, was die Flüssigkeiten in Lebensmitteln beinhaltet.

Eine geringe Natriumzufuhr und eine durchdachte Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme können dabei helfen, eine ungewollte Überwässerung zu vermeiden.